PETER KAMM
SKULPTURENAUSSTELLUNG
Im Kunststall vom 2.7.2017 bis 5.11.2017

Peter Kamm ist einer der profiliertesten Steinbildhauer der Schweiz. Mitte der achtziger Jahre trat er erstmals als Künstler mit expressiven Torsos aus Sandstein an die Öffentlichkeit. Ende der achtziger Jahre wandte er sich von der menschlichen Figur ab und eröffnete sich mit einem eigenständigen Formenrepertoire einen neuen Weg. Peter Kamms Skulpturen erinnern an urtümliche Relikte fremdartiger Fauna und Flora, an Muscheln und Schneckenhäuser, an Korallen und Schwämme, an Baumstrünke und Halmbündel. Angekündigt hatten sich diese bio- und zooamorphen Formen, diese geologischen Versatzstücke bereits mit seinen Zeichnungen von Knollen, Knoten und lemurartigen Wesen. Peter Kamm entdeckte für sich eine Formenwelt, deren Potential nur von wenigen Künstlern erkannt worden ist. Es sind Formen aus der Natur, von mikroskopischen Lebewesen, von Phänomenen der Tiefsee, von Detailstrukturen pflanzlicher Herkunft aber auch von Zeugnissen geologischer Vorgänge. Mit formalen Assoziationen an Fossilien wird über die Gattung hinaus
die Geschichte des Materials Stein zum Thema. Legitimation als Bildhauer ist für Peter Kamm nicht mehr in der linearen Fortsetzung der Gattungstradition oder in ihrem Kommentar zu finden. Steinbildhauerei muss sich ausserhalb ihres angestammten Reservates behaupten und aktuelle künstlerische Haltungen mitprägen können. Kamm verleiht seinen Steinen Tempo, nimmt ihnen die Trägheit der Masse, um sie zu beschleunigen. Er macht sie elastisch, versetzt sie in ruhige und hektische Rhythmen, wie sie bestimmend sind für die zeitgenössische Kunst. Jede einzelne Skulptur bildet für sich ein komplexes Gefüge unterschiedlich bewegter Oberflächen. (Franz Müller)

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