WILFRID MOSER
ROCHER & SOUS-BOIS
In der Klosterkirche vom 2.11.2014 bis 25.5.2015

Die Irritation war immens, als Wilfrid Moser, im Paris der Nachkriegsjahre in den allerersten Rängen des abstrakten Expressionismus, um 1975 wieder zur figurativen Malerei fand. Und dies für ein volles Jahrzehnt.

Dabei konzentrierte er sich auf fast ausschliesslich zwei Themen: Unterholz und Felsen. Seine Steine und Steinlandschaften referierten zweifellos auf seine Carrara-Epoche mit den weissen Marmorsteinbrüchen an der ligurischen Küste. Aber die Handschrift, die Ausschnitte und Kompositionen auf Caspar David Friedrich, dessen Metaphorik seine Bildbotschaften bestimmte. Existenzielle Figuration.

An die Beschwörung der Felsmetaphern (Einsamkeit, Trümmer- und Schlachtfeld, Abgrund, Gedenkstein, aber als Steinbruch auch Umschlagplatz von Natur zu Kultur), schloss sich eine Serie von so nie gesehenen Unterholz-Landschaften an, nun auch in virtuosen Zeichnungen. Chiffren des Vergehens und der Todesahnung. Auch das Erwachen zu neuem Leben.

1914 geboren und somit hundert, 1997 unerwartet verstorben, ist Wilfrid Mosers Spätwerk aus Distanz neu zu bewerten. Die Fels- und Waldlandschaft des Schönthaler Jura ist dafür der ideale Schauplatz.

Guido Magnaguagno

→ In Zusammenarbeit mit der Stiftung Wilfrid Moser
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